Wupperpride e.V.


Unsere Unterstützer:


Traumwetter beim Bergischen Christopher Street Day auf dem Rathausvorplatz

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Pink Poms Köln (©a.simon)

Kaum zu glauben – aber Barmen war am 4. Juni eine Sonneninsel in Deutschland. Bis auf wenige Regentropfen nach dem Grußwort des Oberbürgermeisters bot der Tag ideales Wetter zum Miteinander-Feiern.

Nach der kurzen Begrüßung durch den Vorstand von Wupperpride e.V., Olaf Wozniak und Anne Simon, unterstrich Oberbürgermeister Andreas Mucke, wie wichtig die Arbeit für Vielfalt und Akzeptanz ist und dankte allen, die den Bergischen CSD 2016 und die SchwuLesBischen Kulturtage möglich gemacht haben, für ihr bürgerschaftliches Engagement.

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Pink Poms Köln (©a.simon)

Dass es aber nicht nur mit bürgerschaftlichem Engagement getan ist, wurde in einer kleinen Talkrunde deutlich. Schwule und lesbische Akteur*innen – vertreten waren AIDS-Hilfe Wuppertal, Wupperpride e.V. und die BJ. Jugendgruppe für Lesben, Schwule, Bi-, Trans-, Intersexuelle und Queers Wuppertal – formulierten, dass sie als Bürger*innen der Stadt Wuppertal spezielle Regelstrukturen brauchen und dass es ohne Kenntnis und Akzeptanz der lesbischen und schwulen Kulturen in den verschiedenen Generationen vonseiten der Verwaltung nicht geht. Nach Jahrzehnten der Diskriminierung und Ausgrenzung verhindere jetzt oft der Gleichstellungsgedanke, dass auch die Bedarfe von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*-Menschen (LSBTTI*Q) kultursensibel wahr- und ernstgenommen werden. Vielorts fehle es weiterhin an Respekt. Kommunales Verwaltungshandeln bedürfe der Horizonterweiterung. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, wäre ein Runder Tisch zu LSBTTI*Q-Fragen ein Anfang. Mittel- bis langfristig wäre ein mehrgenerationales Bürger*innenhaus der Vielfalt notwendig – mit Treffmöglichkeiten und Beratungskompetenzen zu allen Fragen geschlechtlicher und sexueller Identität. Dazu gehören das Thema Coming out und Fragen der körperlichen und seelischen Gesundheit. Aber das klingt in Wuppertal noch sehr nach „over the rainbow“!

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Georg Roth Köln (©a.simon)

Georg Roth moderierte diese Gesprächsrunde engagiert, kompetent und launig wie auch das ganze Tagesprogramm.

Nach dem Grußwort des OB folgte eine Gedenkminute für diejenigen, die aufgrund der Existenz des §175 bis 1994 strafrechtlich in Deutschland verfolgt wurden, und für diejenigen, die derzeit in Uganda, Kamerun, Südafrika, Tunesien, Russland und vielen anderen Ländern wegen ihrer geschlechtlichen und sexuellen Identität verfolgt werden und nach Deutschland flüchten, um hier Schutz zu finden.

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Apito Fiasko + Gloria Knallenfalls + Gäste (©a.simon)

Musikalisch waren Stehplatz 14 aus Köln, Apito Fiasko, Wuppertal, und Abends mit Beleuchtung – Honey, Baby und Sugar aus Köln, und die Big Band des Landespolizeiorchesters vertreten, an diesem Abend mit Joe Doll, dem Sänger mit der kraftvollen Stimme. Ebenso angesagt war Lea von „Pech & Schwefel“ mit ihrer beeindruckenden Feuershow.

Viel Einsatz und Freude zeigten auch die Pink Poms aus Köln, die die Bühne und den Platz ganz wunderbar „gepuschelt“ haben.

Abends mit Beleuchtung - Honey + Baby

Abends mit Beleuchtung – Honey + Baby

Zwischendurch konnten verschiedene Selbsthilfegruppen ihre Arbeit vorstellen. Dazu gehörte u.a. Amnesty international (ai), das mit seinem Schwerpunkt „queeramnesty“ nicht nur weltweit die Menschenrechtsarbeit für LSBTTI*Q-Menschen unterstützt.

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Abends mit Beleuchtung – Sugar (©a.simon)

Die NRW-Regionalgruppe des LSVD informierte über rechtliche Entwicklungen für Geflüchtete, u.a. zu den so genannten „sicheren Herkunftsstaaten“.

Erstmalig waren die Wirtschaftsweiber mit einem Stand vertreten; die lesbischen Unternehmerinnen und Führungskräfte machen deutlich, dass nicht nur Frauen insgesamt gegen „gläserne“ Decken in Arbeitszusammenhängen stoßen, sondern insbesondere lesbische Frauen doppelte Diskriminierungserfahrungen machen.

Die Gruppe aMANNda war auch in diesem Jahr mit einem Stand vertreten. Seit vielen Jahren ist sie Anlaufpunkt für Schwule im Ennepe-Ruhr-Kreis mit den Städten Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg, Hattingen, Herdecke, Schwelm, Sprockhövel, Wetter und Witten.

20160604 TransBekannt e.V. Dortmund 1 (©a.simon)Erstmalig vertreten war auch TransBekannt e.V.; und „Immer dabei. Ältere Lesben und Schwule Wuppertal“ warb auch in diesem Jahr für ihre monatlichen Treffen und Aktivitäten.

ShAlk, die Selbsthilfegruppe von Lesben und Schwulen in NRW informierte über „Lust auf Leben“ und Wege aus der Sucht.

Das Queerreferat der Universität Wuppertal hatte viele leckere (Regenbogen-)Kuchen gebacken. Der Erlös dieses Extraeinsatzes unterstützt zusätzlich zur Standgebühr die Verwirklichung/Finanzierung des CSD! Danke.

Am Stand von Urania gab es ebenfalls leckeren Kuchen und Kaffee – und die Broschüre zu fast 40 Jahren Frauenzentrum. Urania – ein bewährter Ort für lesbische Frauen zum Treffen – mit Angeboten im Bereich Tanz, Lesungen und Konzerte.

Auch die ökumenische Arbeitsgruppe HuK. Homosexuelle und Kirche präsentierte sich. Die HuK bietet seit mehr als vier Jahrzehnten Anlaufpunkte für kirchlich-religiös Engagierte/Interessierte.

Die AIDS-Hilfe war wie immer dabei! Durch ihr Engagement wird neben dem Thema HIV/AIDS das Thema gleichgeschlechtliche Lebensformen in Wuppertal präsent gehalten.

Vertreten waren auch SPD, Bündnis ’90 / Die Grünen und ver.di.

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Pech & Schwefel Wuppertal (©a.simon)

Super, dass alle da waren. So viele Selbsthilfegruppen waren noch nie seit 2010 auf dem Wuppertaler/Bergischen CSD. Und selbstverständlich bringen sich die verschiedensten Selbsthilfegruppen und Vereine nicht nur auf dem CSD, sondern auch weiterhin bürgerschaftlich ein.

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Big Band LPO + Joe Doll (©a.simon)

Mit einem Kater- und Katzenfrühstück am Sonntag danach fand die diesjährige Wuppertaler CSD-Session bei Frau Katz in der Luisenstraße ihren Abschluss. Nach einer wohlverdienten Sommerpause wird Wupperpride e.V. mit neuer Kraft an den Wupperpride 2017 herangehen.