„Das ist auch unser Gotteshaus“
In der Nacht zum 29.07.2014 kam es gegen 3.00 Uhr morgens zu einem Brandanschlag auf die Barmer Synagoge. Von den drei mutmaßlichen Tätern konnte einer gefasst werden. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.
Am Morgen riefen mehrere Organisationen sowie alle Fraktionen des Rates der Stadt Wuppertal zu einer spontanen Demonstration zur Solidarisierung mit der jüdischen Kultusgemeinde auf. Es erschienen ca. 100 Demonstranten der verschiedensten Richtungen. Nach einem kurzen Wort des Oberbürgermeisters, Peter Jung, in dem er ausdrückelich sein Entsetzen über den Anschlag Ausdruck verlieh, sprach der Vertreter der Wuppertaler Moscheen und dankte den anwesenden Muslimen für ihr Kommen: so zeige sich eine breite Solidarität gegen solche Formen der Gewalt. Er fasste die Situation mit den Worten zusammen „Dies ist auch unser Gottesthaus. (…) Genauso wie jede Kirche unser Gotteshaus ist. Und jede Moschee hoffentlich Ihr Gotteshaus ist! (…) Wir müssen dieses Gotteshaus schützen.“ Für diesen Satz erhielt er großen Beifall. Leider war die Kundgebung damit schon fast beendet, als die Anwesenheit eines Mitglieds der Partei „pro NRW“ für lautstarken Unmut sorgte. Auch dem Versuch, den Grund des Anschlages aus der Situation in Israel und in Gaza heraus zu erklären, wurde mit laut geäußerten Unwillen widerstanden: diese Solidaritätskundgebung war nicht der richtige Ort für solche Diskussionen. Zu sagen bleibt: Auch wir als die LSBTTI*-Community müssen Flagge zeigen, wenn es um solche Anschläge geht. Gerade hier, gerade in Deutschland. Eine brennende Synagoge blieb uns diesmal – Gott sei Dank – erspart. So weit darf es nie wieder kommen!