Wupperpride e.V.


Unsere Unterstützer:


Wupperpride 2011 mit Empfang in der Alten Papierfabrik gestartet!

Bürgermeisterin Ursula SchulzWupperpride e.V.  gab sich gestern Abend die Ehre und viele, viele kamen.

Begrüßen durften wir Frau Bürgermeisterin Ursula Schulz, die in Vertretung des OB Peter Jung ein wunderbar unterstützendes und engagiertes Grußwort sprach. Und nicht nur die MdL Sven Wolf (SPD, Remscheid) und Andreas Bialas (SPD, Wuppertal) freuten sich über hochkarätigen Ohrenschmaus: Die Jazzcombo des Landespolizeiorchesters unter Leitung von Hans Steinmeier, ausdrucksstark begleitet von Soleil Niklasson, und der Lesbenchor „Melodykes“ unter Leitung von Nicole Kagerer haben den Empfang gerockt.

 

Soleil Niklasson JazzcomboFür das leibliche Wohl war mit erstklassigem Fingerfood gesorgt. Die Küche der Alten Papierfabrik ist wirklich weiter zu empfehlen!

Die Mitglieder des Rates der Stadt Wuppertal, Gerta Siller (Bündnis 90 / Die Grünen), Thomas Kring (SPD), Gerd-Peter Zielezinski (DIE LINKE) und Bernhard Simon (CDU) kamen, ebenso war die Gleichstellungsstelle durch Martina Völker repräsentiert, in Vertretung von Roswitha Bocklage. Die AIDS-Hilfe Wuppertal war vertreten durch die Vorstände Christoph Weber und Stewart Lindemann.

 

NRW-Regenbogen-FlaggeDie Vertreter/innen von CSD Düsseldorf e.V. reichten die in diesem Jahr neu geschaffene NRW-Regenbogen-Fahne an die Wuppertaler weiter und fanden freundliche Worte der Unterstützung. Herzlichen Dank an Kalle Wahle, Birgit Braun und Daniel Meyer.

Unsere Schirmfrau, Frau Staatssekretärin Marlis Bredehorst, konnte leider gestern Abend nicht kommen; aber wir haben ihr Grußwort gerne verlesen. Unter ihrer Leitung wird zurzeit im Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter (MGEPA) der nordrhein-westfälische Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie erarbeitet, an dem nicht nur alle Landtagsfraktionen und alle Fachressorts, sondern auch alle maßgeblichen Organisationen und Einrichtungen der Community mitwirken. Wir dürfen auf die Podiumsdiskussion auf dem CSD am Samstag, 15.00-16.00 Uhr, gespannt sein. Mit Marlis Bredehorst diskutieren Dr. theol. Martin Hamburger, Direktor des Diakonischen Werks Wuppertal, Pfarrerin Norma Lennartz, Kirchengemeinde Uellendahl-Ostersbaum; Synodalbeauftragung für die gottesdienstliche Begleitung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, Ev. Kirchenkreis Wuppertal, Roswitha Bocklage, Leiterin der Gleichstellungsstelle der Stadt Wuppertal, Birgitta Radermacher, Polizeipräsidentin der Kreispolizeibehörde Wuppertal, Prof. Dr. Klaus Windgassen, Medizinischer Direktor der Stiftung Tannenhof, oder sein Stellvertreter, Prof. Dr. Nikolaus Michael, der das Gerontopsychiatrische Zentrum leitet, und Dr. Christiane Groß, Ärztin für Allgemeinmedizin, Psychotherapie, Vorstand Ärztekammer Nordrhein. – Moderation: Michael Brockordt, Radio Wuppertal.

Die Vorstände von Wupperpride e.V., Olaf Wozniak und Anne Simon, machten in ihrem Wortbeitrag auf die Situation von Lesben und Schwulen in Deutschland und in Wuppertal aufmerksam. Wupperpride e.V. sieht für sich zwei Aufgaben für die nächsten Jahre: zum einen Sicherstellung eines jährlichen CSD in Wuppertal; zum anderen möchte Wupperpride e.V. hartnäckig und nachhaltig auf solche Themen aufmerksam machen, Sensibilität für Themen fördern, die für den Mehrheitsblick vielleicht nicht relevant zu sein scheinen, die aber bei genauerer Betrachtung große Fragestellungen in sich bergen:

Was brauchen Lesben, Schwule, Transgender eigentlich? Bekommen sie in Wuppertal adäquate Hilfe und Unterstützung bei der Paarberatung, bei Krankheit oder in der Pflege, in der Jugendhilfe, in der Prävention, bei der Polizei? Welche (heteronormen) Bilder werden Kindern und Jugendlichen in Kindertagesstätten, Schulen und in der Jugendarbeit vermittelt. Auch die Sensibilisierung für Genderfragen garantiert noch keine Sensibilität für die Realität gleichgeschlechtlicher Identitäten und Lebensweisen. Wie können Jugendliche und Erwachsene in ihren Coming out-Prozessen gestärkt werden? Ständig wiederholte Behauptungen, man mache keine Unterschiede, man habe keine Vorurteile, sind nicht wirklich zielführend. Ausblenden ist auch eine Form von Diskriminierung.

Allein der „Familien-Leitfaden in Wuppertal“ macht deutlich, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Unter dem Stichwort „Planung einer Hochzeit“ werden auch „Eingetragene Lebenspartnerschaften“ erwähnt. Unterstützungsangebote verschiedener Anbieter für Menschen „unabhängig von Nationalität, Konfession oder Einkommen“ blenden ganz offensichtlich schwule und lesbische Bedarfe aus. Stichworte wie „Integration“ beziehen sich auf Behinderte, „Kultursensibilität“ assoziiert Migrantinnen und Migranten und ihre Lebenssituation. „Regenbogenfamilien“, lesbische und schwule Jugendliche und ihre spezifische Situation, Unterstützung für Eltern, wenn ihre Kinder sich als lesbisch oder schwul outen, schwule, lesbische und transidente Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und Hinterbliebene, all diese Themen kommen im „Familien-Leifaden“ nicht vor.

Eigentlich ist es nachgerade einfach, gegen Hetzereien („Sodom-Gehirnwäsche der Linken“) und pseudo-christliche Hassprediger Stellung zu beziehen, wie sie der „Deutsche Lehrerverband“ im „kreuz.net“ gegen so genannte „linke Homo-Propaganda an Schulen“ verbreitet.

Schwieriger aufzudecken ist der defensive und mehr oder weniger indirekte homophobe Umgang mit lesbischen Frauen und schwulen Männern im Gesundheitswesen (Medizin, Psychiatrie, Psychotherapie), in den Schulen, in den Kirchen, in der Justiz, in Verwaltungen, in Stadtentwicklungskonzepten. Der NRW-„Aktionsplan gegen Homophobie/Transphobie“ ist mehr als überfällig – auch auf kommunaler Ebene, auch in Wuppertal. Es gibt viel zu tun, packen wir’s an!

Und nicht vergessen: Heute Abend um 20.00 Uhr ist L-Nacht im CinemaxX.

PS: Auch für unser Spendenbarometer gab es gestern Abend ein kleines amuse geule in Höhe von 75.00 Euro. Danke an die Spender/innen. – Mal wieder eine echte Hauptmahlzeit wäre aber auch nicht zu verachten!

http://www.schwules-netzwerk.de/upload/PDF/Aktionsplan_Vers._2011_12_01.pdf

http://www.kreuz.net/article.13448.html