Wupperpride e.V.


Unsere Unterstützer:


Umstrittener Auftritt schlägt große Wellen – mit Recht!

Der Auftritt des jamakanischen Musikers Sizzla schlägt weiter Wellen – und das ist auch gut so. In einem Offenen Brief an den Oberbürgermeister der Stadt college homework help Wuppertal protestieren die Unterzeichner vehement gegen den Auftritt dieses „Künstlers“ und gegen seine Hasstiraden gegen Schwule und Lesben. Wir, der Wupperpride e.V., unterstützen diesen Brief und schließen uns dessen Forderungen an:

Sehr geehrter Herr Jung,

mit Bestürzung haben wir erfahren, dass erneut im Wuppertaler U-Club der Jamaikanische Reggae-Sänger Sizzla am 25. und 28. November auftreten wird.

Sizzla ist für seine Gewaltaufrufe an Lesben und Schwulen bekannt geworden. In seinem Repertoire befinden sich Songtexte wie:

„Lesben und Schwule, ich sage, tot sollen sie sein. Ich traue Babylon für keine Sekunde. Ich gehe und erschieße Schwule mit einer Waffe.“

Dies ist besonders unter dem Gesichtspunkt tragisch, da die Situation von Schwulen und Lesben auf Jamaika wirklich furchtbar ist.

Lynchmorde sind keine Seltenheit und auf einfaches Händchenhalten zwischen Männern stehen bis zu 15 Jahre Haft. Das Auswärtige Amt hat aus diesem Grund eine an Lesben und Schwule adressierte Reisewarnung für Jamaika ausgesprochen:
http://www.queer.de/detail.php?article_id=10002

Der Wuppertaler U-Club veranstaltet trotz enormer Proteste immer wieder Konzerte mit jamaikanischen Künstlern, die explizit den Tod von Lesben und Schwulen fordern und die Situation auf Jamaika mit ihrer  „Musik“ weiter anstacheln. Neben Sizzla treten seit einigen Jahren immer wieder „Künstler“ wie Buju Banton, Capleton und T.O.K im U-Club auf, welche hauptsächlich durch ihre öffentlichen Mordaufrufe – in Reggaemusik verpackt – bekannt geworden sind.

Die Betreiber des U-Clubs behaupten zwar, dass keine Mordaufrufe im U-Club „gespielt“ werden, dies ist jedoch eine Falschaussage, wie folgendes Youtube-Video vom 24.07.2007 belegt, in dem Sizzla das Lied „Get to the point“ im U-Club spielte, welches die Textzeile „Saddamite and batty bwoy mi say a death fi dem“ beinhaltet – was auf deutsch in etwa heißt: „Lesben und Schwule, ich sage, tot sollen sie sein.“:
http://www.youtube.com/watch?v=W693zwZV1SA

Es wurden also schon nachweislich Songs mit Aufrufen zum Mord im U-Club gespielt.

Hier der Link zu einem Fact-Sheet des LSVD über Sizzla:
http://www.lsvd.de/fileadmin/pics/Dokumente/Homosexualitaet/Sizzla_FactSheet.pdf

Um unseren Unmut über die Verbreitung solcher Inhalte auszudrücken, und um ein Zeichen gegen Mord, Hass & Gewalt zu setzen, wird es wie auch schon im Dezember 2008 beim Konzert von Capleton eine Demonstration vor dem U-Club geben, welche auch dieses Mal von den Jugendorganisationen von CDU, SPD, Grüne, FDP und der BJ-Wuppertal (Wuppertals LesBiSchwule Jugendgruppe) unterstützt wird. Eine Dokumentation über das Capleton-Konzert und die Gegendemonstration im Dezember 2008 findet sich unter folgendem Link:
http://www.vimeo.com/3294870

Wir sind der Meinung, dass man mit dem Aufruf zu Hass & Gewalt nirgendwo Geld verdienen darf, ganz egal, ob es sich bei den Opfern um andere Religionen, Rassen, Geschlechter, andere sexuelle Orientierungen oder sonstige Gruppen von Menschen handelt.

Im Vergleich zu Jamaika ist die Situation für Lesben und Schwule in Deutschland wirklich hervorragend. Trotzdem gibt es auch in Deutschland zahlreiche Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung. Die Selbstmordrate bei Lesben und Schwulen in Deutschland ist bis zu sieben mal höher als bei Heterosexuellen. Wir finden, dass bei solchen Zahlen alle Alarmglocken klingeln müssten, und unbedingt mehr Aufklärung und Toleranz von Nöten sind.

Unter diesen Umständen sind die Auftritte solcher Hasssänger mehr als nur geschmacklos.

Deshalb bitten wir Sie nicht nur darum, unsere Demonstrationen am 25. und 28. November um 19.00 Uhr vor dem U-Club zu unterstützen, sondern auch zu prüfen, ob die gastwirtschaftlich erforderliche Zuverlässigkeit des Betreibers des U-Clubs noch bejaht werden kann, da die Betreiber sich gänzlich uneinsichtig zeigen und wohl auch weiter die Absicht hegen, Hasssängern im U-Club eine Bühne zu bieten.

Mit freundlichen Grüßen

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