Heute Abend im ARD-Fernsehen „Verurteilte Schwule: ‚Eine Schande‘ bis heute“
Heute Abend, 08. Mai, wird in der ARD der Panorama-Beitrag „Verurteilte Schwule: ‚Eine Schande‘ bis heute“ um 21.45 Uhr wiederholt, Erstausstrahlung 06. Mai 2014 | NDR-Fernsehen.
Die Sendung bringt Informationen zur Geschichte des § 175 und lässt Klaus Born zu Wort kommen, der in 1960er Jahren auf einer Klappe überfallartig festgenommen und nach § 175 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde.
Der ehemalige, jetzt 81-jährige Richter Klaus Beer, der während seiner Amtszeit in Ulm schwule Männer verurteilt hat, fordert die Bundesregierung auf, endlich alle Urteile pauschal aufzuheben und die damals Verurteilten zu entschädigen. Auch seine eigenen Urteile sieht er heute als Unrecht an.
Einen wichtigen Teil nehmen Interviews des Reporters mit Passant_innen ein, die sich eindeutig homophob äußern. Und in Selbstversuchen begibt sich Christian Deker in so genannte Heilungsgottesdienste und in psychotherapeutische und medizinische Praxen. Von (katholischen) Ärzten wird ihm zugesagt, dass sie ihn von seiner Homosexualität „heilen“ können. Es wird deutlich, dass über eine „verschleierte“ Diagnose solche Konversionstherapien auch von den Krankenkassen finanziert werden.
Außerdem versucht Deker vergeblich, sich als potenzieller Knochenmarksspender registrieren zu lassen. Da er zu einer „Risikogruppe“ gehört, wird er erst gar nicht zur Blutentnahme zugelassen, nachdem er sich als schwul geoutet hat.
Die Mitarbeiterinnen bei der Typisierungsaktion können nur auf die diskriminierenden gesetzlichen Bestimmungen hinweisen. Eine auf eine Knochenmarksspende angewiesene Frau zeigt ihr Unverständnis über den durch diese Gesetze erzwungenen Ausschluss einer möglicherweise rettenden Spende.