Vortrag: „Homophobie in NRW“
Bergische VHS
Auer Schulstr. 20, Raum 1007
Bunte Happenings mit vielen hetero Besucher/innen beim Christopher Street Day, ein schwuler Hauptstadt-Bürgermeister, ein homosexueller Außenminister, lesbische TV-Moderatorinnen … Menschen, die gleichgeschlechtlich lieben, scheinen als „gleich und anders“ in einer vielfältigen Gesellschaft anerkannt und respektiert zu sein.
Aber die Abwertung von Menschen mit gleichgeschlechtlicher psychosexueller Identität, genannt ‚Homophobie’, ist auch heute noch keine Randerscheinung in Deutschland. Prof. Dr. Beate Küpper stellt die Ergebnisse aus der repräsentativen Langzeit-Studie ‚Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit‘ vor, die von 2002-2011 vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld durchgeführt wurde. Rund ein Fünftel der befragten Deutschen teilen homophobe Einstellungen. Die Einstellungen in Nordrhein-Westfalen liegen dabei im bundesdeutschen Vergleich im Mittelfeld.
Ob jemand mehr oder weniger zu homophoben Einstellungen neigt, hängt vor allem von grundlegenden Werthaltungen ab.
Auch wenn das Phänomen der Homophobie ganz eigene Facetten hat, gehen homophobe Einstellungen nicht selten mit anderen Vorurteilen wie etwa Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und vor allem Sexismus einher. Stets spielt eine Ideologie der Ungleichwertigkeit eine Rolle, die Menschen anhand ihrer zugewiesenen Gruppenzugehörigkeit in besser und schlechter, oben und unten, einteilt.
Frau Dr. Küpper erforscht besonders die Zusammenhänge zwischen Religiösität und Vorurteilen gegenüber spezifischen Gruppen.