Wupperpride e.V.


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“Erinnern heißt handeln!” Gedenkfeier und Befreiungsfest am 15. April

©A.Simon 2012

„LIEBE MACHT FREI“ – ©A.Simon2012

Am 15/16. April 1945 befreiten Soldaten der 78. und 8. Infantry-Division der US-Army Wuppertal.

Seit 2005 wird an diesen Befreiungstag mit großen und kleinen Gedenkfeiern, Stadtrundgängen und Buchlesungen erinnert.

Zum 71. Jahrestag der Befreiung Wuppertals findet am 15. April 2016 ab 16.30 Uhr ein Befreiungsfest vor dem Mahnmal im Deweerth-Garten (Wuppertal-Elberfeld) statt, wo 2015 eine neue Gedenktafel mit den Namen von nunmehr 3.433 verlässlich recherchierten Wuppertaler NS-Opfern installiert wurde.

Musikalisch sind Dirk Hespers & Erik „Fotler“ Schellhorn mit Widerstandsliedern, Roswitha Dasch und Katharina Müther mit jiddischen Liedern und Esther Bejarano mit der Microphone Mafia dabei.

Esther Bejarano, geb. Loewy, wurde 1924 (!) als Tochter eines Oberkantors in Saarlouis geboren. Sie überlebte das Vernichtungslager Auschwitz und spielte u.a. mit Anita Lasker-Wallfisch im so genannten Mädchenorchester von Auschwitz. Als Überlebende des Nazi-Regimes engagiert sie sich für Frieden und rapt mit Microphone Mafia gegen Rechts. Sie lebt nach dem Motto „Erinnern heißt handeln!“.

Neben den musikalischen Ehrengästen Esther Bejarano und Dirk Hespers mit ihren Mitstreitern werden – soweit es die Gesundheit noch zulässt – ehemalige Zwangsarbeiter*innen aus den Niederlanden, ehemalige Widerstandskämpfer*innen und NS-Verfolgte aus dem In- und Ausland, Veteran*innen der Roten Armee und natürlich die Angehörigen der NS-Opfer aus Wuppertal, Limburg und Roermond erwartet. Neben der Familie Gerszt, mit der der „Rita und Izchok Gerszt-Park“ in Elberfeld eingeweiht wird, haben auch Angehörge und die Amicale der belgischen Widerstandsgruppe „De Zwarte Hand“ ihr Kommen zugesagt.

Wupperpride e.V. wird auf jeden Fall bei diesem Befreiungsfest durch den Vorstand vertreten sein, um so an die homosexuellen Wuppertaler NS-Opfer zu erinnern. Auf den Gedenktafeln im Deweerth-Garten sind auch acht Männer verzeichnet, die nach dem unter den Nationalsozialisten 1935 verschärften Paragraphen 175 verurteilt wurden und ermordet wurden.

Es wäre toll, wenn viele dazukommen könnten! Macht Euch – nicht nur am 15. April – sichtbar – mit Rosa und Schwarzen Winkeln, Regenbogenfahnen, „Immer dabei“-Schildern…

Programm
– 15.00 Uhr Einweihung des „Rita und Izchok Gerszt-Park“ an der Josefstraße mit Angehörigen der Familie Gerszt und Musik von Roswitha Dasch und Katharina Müther
– 16.30 Uhr Begrüßung zur Gedenkfeier und zum Befreiungskonzert am Wuppertaler Denkmal für die NS-Opfer im Deweerth-Garten
– Kaffeetrinken im Zelt am Deweerth-Garten
– Auftritt der Gruppe „Kalinka“ des deutsch-russischen Kulturzentrums Applaus e.V.
– Redebeitrag von Welcome Wuppertal zur aktuellen Situation von Flüchtlinge
17.00 Uhr Begrüßung durch Oberbürgermeister Andreas Mucke

Beiträge

– Dieter Nelles, Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V.
– Klara Tuchscherer, AG Kinder des Widerstandes in der VVN-BdA
– Ludmila Gutina, Applaus e.V.
– Jan Hertogen, Angehörige und FreundInnen der belgischen Widerstandsgruppe „De Zwarte Hand“
– Familie Gerszt-David, Toulon (angefragt)

Gedenken…

Beim Befreiungsfest 2015 konnten wir in einem eigenen Redebeitrag an die Verfolgung von Schwulen und Lesben erinnern und in einer eigenen Gedenkfeier am 17. Mai.

In diesem Jahr werden wir wieder am 17. Mai, 18.00 Uhr, der schwulen und lesbischen Opfer des NS-Regimes gedenken und anschließend – in einer Kooperation mit Jusos Wuppertal, Grüner Jugend Wuppertal und BJ Wuppertal – einen Flashmob zum „Internationalen Tag gegen Homo- und Trans*phobie (IDAHOT*)“ veranstalten. Unterstützt werden wir von panknin.voc, der Gruppe um die Wuppertaler Sängerin Iris Panknin.